Backflash Zufallsrezension: Jeden Sonntag eine neu & zufällig ausgewählte Buchbesprechung aus der Vergangenheit — Gute Bücher altern nicht!
Auf der Su­che nach Lese­stoff? Hier fin­dest Du Buch­be­spre­chun­gen mit An­spruch aber oh­ne Al­lü­ren. Ich schrei­be meist über bel­le­tris­ti­sche Ti­tel; über sol­che, die mir ge­fal­len oder auch mal nicht ge­fal­len ha­ben; manch­mal Main­stream, manch­mal ab­seits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de. (Per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen und ein paar Wor­te zu die­sem Pro­jekt gibt’s ganz un­ten auf die­ser Sei­te.)

Hogarth Shakes­peare

William Shakespeare

Das Hogarth-Shakespeare-Projekt war ein Ver­such des Ho­garth Ver­lags, die Wer­ke von Wil­liam Sha­kes­peare für ein mo­der­ne­res Pub­li­kum neu zu er­zäh­len. Zu die­sem Zweck be­auf­trag­te Ho­garth be­kann­te Auto­ren, ein Büh­nen­stück Sha­kes­pea­res aus­zu­wäh­len und neu zu in­ter­pre­tie­ren.

Hogarth war ein bri­ti­scher Ver­lag, der ur­sprüng­lich im Jahr 1917 von Vir­gi­nia und Leo­nard Woolf, dem be­kann­ten Schrift­stel­ler­ehe­paar, im Lon­do­ner Stadt­teil Rich­mond ge­grün­det wur­de. 1946, fünf Jah­re nach dem Tod Vir­gi­nia Woolfs, wurde Ho­garth Press Teil der Chatto & Win­dus Ver­lags­grup­pe. C&W wurden dann ih­rer­seits im Jahr 1987 von der US-ame­ri­ka­ni­schen Ran­dom-House-Grup­pe auf­ge­kauft. 2011 setz­te Chatto & Win­dus den Ho­garth Ver­lag ge­mein­sam mit der Crown-Pub­li­shing-Grup­pe, einer Toch­ter­ge­sell­schaft von Pen­guin Ran­dom House, neu auf.

Das Hogarth-Shakespeare-Projekt

Im Juni 2013 kün­dig­te Ran­dom House die Ho­garth-Sha­kes­pea­re-Rei­he an. In de­ren Rah­men sollten be­kann­te zeit­ge­nös­si­sche Ro­man­auto­ren eine Aus­wahl von Sha­kes­pea­res Stü­cken neu er­zäh­len. Ho­garth be­ab­sich­tig­te näm­lich, die Rei­he im Jahr 2016 an­läss­lich des vier­hun­derts­ten To­des­tags von Sha­kes­pea­re zu ver­öf­fent­li­chen.

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Harry Potter und der Stein der Weisen

Joanne K. Rowling, Harry Potter und der Stein der Weisen, 1998
Joanne K. Rowling, 1998

Heute vor ein paar Stun­den lief die fünf­köp­fi­ge Fa­mi­lie Pot­ter durch den Lon­do­ner Bahn­hof King’s Cross. Va­ter Har­ry (37) und sei­ne Frau Gin­ny (36) brach­ten ge­mein­sam mit ih­rer jüngs­ten Toch­ter Li­ly de­ren bei­de Brü­der Ja­mes und Al­bus ans Gleis 9¾ zum Zug nach Hog­warts, an die Zau­be­rer­schu­le.* 26 Jah­re zu­vor hat­te Har­ry Pot­ter selbst sein ers­tes Schul­jahr an Hog­warts an­ge­tre­ten. Was da­mals ge­sche­hen war, be­schrieb Jo­an­ne K. Row­ling im ers­ten Band ihrer Ro­man­se­rie, Harry Potter und der Stein der Weisen, des­sen eng­lisch­spra­chi­ges Ori­gi­nal im Jahr 1997 er­schien, al­so mitt­ler­wei­le vor zwei Jahr­zehn­ten. Seither ist die Romanserie längst zum modernen Mythos geworden.

*) Wer un­be­dingt wis­sen möch­te, was es mit die­sem ein­lei­ten­den Satz auf sich hat, kann im Spoi­ler mei­ner Be­spre­chung des letz­ten und sieb­ten Ban­des spi­cken. Al­le an­de­ren neh­me ich nun ger­ne mit auf eine Rei­se durch eine Buch­se­rie, die in den Neun­zi­ger­jah­ren Auf­se­hen er­reg­te und zum Ver­kaufs­schla­ger wur­de.

Harry Potter und der Stein der Weisen – Worum geht es?

Es heißt, Joanne Row­ling habe die Idee zu Harry Pot­ter im Jahr 1990 wäh­rend einer Bahn­fahrt von Man­ches­ter nach Lon­don gehabt. Rund zwei­ein­halb Stun­den dau­ert die Fahrt auf die­ser Stre­cke, in denen die erstaun­li­che Ge­schich­te um einen Jun­gen erdacht wurde, des­sen Leben an sei­nem elf­ten Geburts­tag plötz­lich auf links gedreht wird:

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Der König von Berlin

Horst Evers, Der König von Berlin, 2012
Horst Evers, 2012

Dass Rio Reiser der Kö­nig von Deutsch­land war, wis­sen wir seit 1986. Aber wer ist Der König von Berlin? Die Ant­wort da­rauf gibt uns Horst Evers in sei­nem kla­mau­ki­gen Kri­mi um das nie­der­säch­si­sche Land­ei Cars­ten Lan­ner. Der jun­ge Kom­mis­sar wird zu einer Fort­bil­dung nach Ber­lin ver­setzt. Dort ge­rät er in die Er­mitt­lun­gen um den To­des­fall des In­ha­bers einer Schäd­lings­be­kämp­fungs-Fir­ma, die Ber­lin rat­ten­frei hal­ten soll. Doch bei sei­nen Nach­for­schun­gen stößt Lan­ner auf ma­fiö­se Struk­tu­ren und einen schreck­li­chen Plan.

„Mein Va­ter sagte im­mer: Ein gu­ter Kam­mer­jä­ger kommt im­mer wie ein Por­no­heft, al­so im neu­tra­len Schutz­um­schlag.“

Wer schon auf der ach­ten Text­sei­te sei­nes Ro­mans mit einem sol­chen Satz auf­war­tet, hat mich ja im Sack. Und wenn Autor (oder Ver­lag) dann auch noch so cle­ver sind, ein ein­sa­mes Huhn auf einem un­ter­ir­di­schen U-Bahn­hof auf das Co­ver zu brin­gen, bin ich schon nicht mehr ob­jek­tiv; ich star­te viel­mehr mit ma­xi­ma­ler Er­war­tungs­hal­tung in den Kri­mi von Herrn Evers.

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