Meine ganz persönlichen Lesempfehlungen
Auf der Su­che nach Lese­stoff? Hier fin­dest Du Buch­be­spre­chun­gen mit An­spruch aber oh­ne Al­lü­ren. Ich schrei­be meist über bel­le­tris­ti­sche Ti­tel; über sol­che, die mir ge­fal­len oder auch mal nicht ge­fal­len ha­ben; manch­mal Main­stream, manch­mal ab­seits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de. (Per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen und ein paar Wor­te zu die­sem Pro­jekt gibt’s ganz un­ten auf die­ser Sei­te.)

Heimweg

Heimweg
Harald Martenstein, 2007

Harald Marten­stein ist vie­len Le­sern der Wo­chen­zei­tung ZEIT be­kannt durch sei­ne be­lieb­te wö­chent­li­che Ko­lum­ne. Nun hat er nach Män­ner sind wie Pfir­si­che sei­nen zwei­ten Ro­man ge­schrie­ben. Heimweg wur­de noch im Ver­öf­fent­li­chungs­jahr mit dem In­ter­na­tio­na­len Co­ri­ne-Preis aus­ge­zeich­net.

In sei­nen Zei­tungs­ar­ti­keln er­weist sich der Autor be­reits als Meis­ter des Hun­derts­ten und Tau­sends­ten, schreibt auf engs­tem Raum über eine Viel­zahl von The­men, die er ge­konnt un­ter­ein­an­der ver­knüpft und stets ziel­si­cher auf das eigent­li­che The­ma zu­rück­führt. Die­se äußerst un­ter­halt­same Fä­hig­keit stellt er auch in seinem Ro­man Heimweg un­ter Be­weis, in dem er die Ge­schich­te des Kriegs­heim­keh­rers Jo­seph er­zählt, die – wie er selbst sagt – „größ­ten­teils zwi­schen un­ge­fähr 1950 und un­ge­fähr 1990“ spielt.

Heimweg – Worum es geht

Genau genom­men ist es nicht statt­haft, die Ge­schich­te auf die Erleb­nisse von Joseph zu redu­zie­ren. Denn wie in sei­ner Kolum­ne kommt der Autor auch im Roman spie­le­risch und spie­lend vom Hun­derts­ten ins Tau­sends­te. Es gibt kein Hal­ten, wenn er von Josephs lebens­lus­ti­ger Frau Katha­rina, deren bei­der Ge­schwis­ter Otto und Rosa­lie, den Eltern der drei – Alfons und Ursu­la – sowie vom sagen­umwo­be­nen Groß­vater Alfons, dem his­tori­schen Gesetz­lo­sen Michael Heigl, und einer Menge wei­te­ren Per­so­nals erzählt.

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Die Habenichtse

Die Habenichtse
Katharina Hacker, 2006

Katharina Hacker hat für ihren Roman Die Habenichtse den Deutschen Buchpreis 2006 erhalten. Die Autorin studierte Philosophie, Geschichte und Judaistik in Freiburg und Jerusalem. Seit 1996 lebt sie in Berlin. Der Roman knüpft an diese geografischen Eckpunkte ihres Lebens an: Der Jurist Jakob und die Grafikerin Isabelle hatten sich Jahre vor dem Einsetzen der Handlung in Freiburg kennengelernt und treffen zu Beginn der Geschichte in Berlin erneut aufeinander. Was damals mit einem Techtelmechtel begonnen hatte, wird in der Gegenwart scheinbar folgerichtig fortgesetzt. Jakob gibt an – oder sollte ich schreiben: gibt vor? – über Jahre hinweg auf seine Zufallsbekanntschaft Isabelle gewartet zu haben. Im Jahr 2001 scheint sich seine Geduld endlich gelohnt zu haben.

Die beiden Protagonisten werden ein Paar. – Happy End zum Romanbeginn?

Die Habenichtse – Über die Handlung

Eigentlich hätte Jakob am 11. September 2001 einen Geschäftstermin im World Trade Center wahrnehmen sollen. Doch um Isabelle auf einer Party einer gemeinsamen Bekannten wieder treffen zu können, plant er seine Verabredung um.

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Nur wenn du mir vertraust

Nur wenn Du mir vertraust
Deborah Crombie, 2004

Sommerzeit, Krimizeit: Nur wenn du mir vertraust, ein Serienroman um das Ermittlerpaar Gemma James und Duncan Kincaid von Scotland Yard, geschrieben von der US-Amerikanerin Deborah Crombie. Noch vor dem Aufschlagen des Paperbacks werden Erinnerungen wach an das furchtbare Machwerk von Elizabeth George, das ich Ende letzten Jahres verrissen hatte. Schon wieder eine Amerikanerin, die über Kriminalfälle auf der europäischen Insel schreibt? – Doch Frau Crombie entpuppte sich schließlich als erfreuliches Gegenbeispiel. Trotz des unsäglichen Romantitels erwies sich Nur wenn du mir vertraust als relativer Glücksgriff in die Krimikiste.

Das Grundrezept, nach dem sowohl Crombie, als auch George ihre Romane anlegten, ist zwar das gleiche. Aber wo die George ins Seichte abgleitet, bleibt Deborah Crombie auf dem Pfad der schriftstellerischen Tugend.

Nur wenn du mir vertraust – Erfolgsrezept

Ihre Recherchearbeit erweist sich als erfreulich fundiert. Die Schreibe ist flüssig, ohne allzusehr ins Triviale abzugleiten. Auch ihre kriminalistischen Schlussfolgerungen bleiben ohne Fehl und Tadel. Die Handlung ist fast durchgehend spannend. Sie wartet zuletzt mit einer schlüssigen, wenn auch nicht unbedingt völlig überraschenden Aufklärung des zu Grunde liegenden Mordfalls auf.

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