Im Jahr 1965, fast vierzig Jahre vor dem Erscheinen von Frank Schätzings aktuellem Bestseller Der Schwarm, schrieb der Engländer James Graham Ballard einen düsteren Ökothriller zum gleichen Thema: Die Dürre. Die rücksichtslose Schädigung der Umelt durch die Menschheit führt zu einer Naturkatastrophe, die Ozeane reagieren auf die Verschmutzung. In der Folge bleiben Regenfälle auf dem Festland aus, die Welt trocknet aus.
Um den Vergleich mit Der Schwarm abzuschließen, sei angemerkt, dass Ballards Roman sachlicher, aber in der Konsequenz auch weniger spannend bleibt, als Schätzings Epos. Die verseuchten Meere bringen keine gigantischen Ungeheuer hervor, die sich anschicken, Vergeltung an der Menschheit zu nehmen. Statt dessen erklärt Ballard das Ausbleiben von Regen mit einer wesentlich einleuchtenderen, weniger weit hergeholten These als später Schätzing.
Umweltkatastrophe à la 1965
„Ein fast zweitausend Kilometer breiter, dünner, aber unzerstörbarer monomolekularer Film aus gesättigten langkettigen Polymeren bedeckte die Küstengewässer der Weltmeere. Dieser Film wurde von den ungeheuren Massen an Industrieabfällen erzeugt, die während der letzten fünfzig Jahre in die Meere geleitet worden waren. Das zähe, sauerstoffdurchlässige Membran lag an der Schnittfläche von Wasser und Luft, weshalb das Verdampfen von Oberflächenwasser in den Luftraum fast völlig verhindert wurde.“
Kein Verdampfen des Meerwassers, kein Regen. Langsam aber sicher trocknen die Süßwasserreservoirs in Flüssen und Seen aus, die Landmassen des Planeten Erde verwandeln sich in Wüsten.