![Vor dem Frost](https://e-script.de/wp-content/uploads/2003/09/2003-10-Vor-dem-Frost_TFY.jpg)
Wachablösung im schwedischen Ystadt: Linda, die Tochter von Kurt Ingvar Wald, setzt sich ans Steuer. Zwar ist es auch dieses Mal noch ihr Vater Kurt, der im Kriminalfall „vor dem Einsetzen des Frostes“ die Ermittlungen leitet, aber machen wir uns nichts vor, eigentlich ist es die Tochter, die die Straftaten aufklärt. – Linda, übernehmen Sie!
Vor dem Frost ist in chronologischer Hinsicht der zehnte Band der Wallanderserie und folgt dem recht enttäuschenden Vorgänger Wallanders erster Fall, dem biografischen „Ausrufezeichen“ hinter den ursprünglichen Wallanderromanen, mit einem Abstand von drei Jahren; zumindest im schwedischen Original.
Zunächst einmal muss dringend angemerkt werden, dass ich mitnichten an geistiger Umnachtung leide. Tatsächlich heißt der Kriminalkommissar, um den sich bisher das Gros der Romane von Autor Henning Mankell drehte, mit Nachnamen Wallander. Nicht etwa Wald.
Wenn man allerdings die Hintergründe ausleuchtet, die zu Mankells ungeheuer erfolgreichen Krimiserie führten, so stellt man fest: Zum fiktiven Polizisten Kurt Wallander gibt es tatsächlich ein Vorbild in der Realität. Kurt Ingvar Wald ist wie Wallander Polizeibeamter in Ystad. Er ist geschieden, hat eine Tochter namens Linda und liebt die Oper. Außerdem klärte er um 1990 den realen Mordfall an dem Bauernehepaar auf, den Mankell im ersten Wallander, Mörder ohne Gesicht, wiedergab.
Der Generationenwechsel
Nach neun Folgen mit Kurt Wallander soll also jetzt Schluss sein. Vor dem Frost berichtet von der Übergabe der Amtsgeschäfte vom Vater an die Tochter. Linda Wallander hat die Polizeischule absolviert und wartet auf ihren Dienstbeginn in Ystad. Sie wohnt übergangsweise zu Hause bei ihrem Vater. Vor diesem Hintergrund bleibt es nicht aus, dass sie auch ohne Mandat in die Ermittlungen einbezogen wird.