Komplette Liste aller Rezensionen seit 2002
Auf der Su­che nach Lese­stoff? Hier fin­dest Du Buch­be­spre­chun­gen mit An­spruch aber oh­ne Al­lü­ren. Ich schrei­be meist über bel­le­tris­ti­sche Ti­tel; über sol­che, die mir ge­fal­len oder auch mal nicht ge­fal­len ha­ben; manch­mal Main­stream, manch­mal ab­seits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de. (Per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen und ein paar Wor­te zu die­sem Pro­jekt gibt’s ganz un­ten auf die­ser Sei­te.)

Rabbit, eine Rückkehr

Die Rückkehr
John Updike, 2002

John Updike, einer der meist­gele­se­nen ameri­kani­schen Auto­ren des zwan­zig­sten Jahr­hun­derts, wurde durch seine Fort­setzungs­romane über Harry „Rabbit“ Ang­strom wel­tweit bekannt. In vier Bänden beglei­tet er seinen Prota­gonisten über vier­zig Jahre hinweg durch dessen Leben, begin­nend in der Jugend und abschlie­ßend mit seinem Tod. Der dritte und der vierte Band der Roman­folgen wurden je­weils mit dem Pulitzer Preis ausge­zeichnet. Zehn Jahre nach Harrys Tod, schiebt Updike eine abschlie­ßende fünfte Folge mit dem Titel Rabbit eine Rückkehr nach. Darin nimmt er einige lose Enden auf, schließt den Rei­gen und schafft einen letzt­lich ver­söhn­lichen Ab­schluss.

Bisher habe ich hier noch keinen der Rabbit-Romane besprochen. Daher beginne ich diese Rezen­sion mit einem knap­pen Über­blick zu den Bänden eins bis vier.

Rabbit, eine Rückkehr – Vorgeschichte

In seiner Tetra­logie über den typi­schen Jeder­mann Harry Ang­strom, genannt Rabbit, skizzierte John Updike im Zehn-Jahres-Rhyth­mus ein sarka­sti­sches Bild der ameri­kani­schen Mittel­schicht. Rabbit ist nämlich unfähig, dauer­hafte Bin­dun­gen einzu­gehen oder wahr­haftige zwischen­mensch­liche Kommuni­kation auf­recht zu erhal­ten. Denn er lei­det unter dem Ver­lust seiner Ideale und sucht den Sinn des Lebens in ziel­loser, konsum­orien­tierter Sexu­alität.
An der Entwick­lung des Prota­gonisten spie­geln sich die All­tags­beob­achtun­gen des Autors wider. Objekt sei­ner Reflexi­onen: der Ver­fall ameri­kani­scher Wert­vorstel­lungen und der christ­lichen Tradi­tion.

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Der Abgrund

Der Abgrund
David C. Baldacci, 2003

Mehr als drei­und­drei­ßig Mil­lio­nen Bü­cher konn­te der ame­ri­ka­ni­sche Thril­ler­autor Da­vid Bal­dac­ci in­ner­halb von nur acht Jah­ren in über acht­zig Län­dern der Welt ab­set­zen. In sei­nem vor­letz­ten Ro­man, Der Abgrund, der im Ori­gi­nal vor zwei Jah­ren un­ter dem Ti­tel Last Man Stan­ding ver­öf­fent­licht wur­de, schreibt Bal­dac­ci über den FBI-Agen­ten Web Lon­don. Der ist Mit­glied einer Spe­zial­ein­heit, das als ein­zi­ger Über­le­ben­der sei­nes Teams die Hin­ter­grün­de eines bi­zar­ren Hin­ter­halts durch­leuch­tet, der sei­ne Kol­le­gen das Le­ben kos­te­te.

Was mag Da­vid Bal­dac­cis Thril­ler aus­zeich­nen, die sich ganz of­fen­sicht­lich so über­durch­schnitt­lich gut ver­kau­fen? – In posi­ti­ver Hin­sicht fällt zu­nächst auf, dass der Autor an­läss­lich sei­ner Ge­schich­te weit rei­chen­des Quel­len­stu­dium be­trie­ben zu ha­ben scheint. Denn das Hos­ta­ge Res­cue Team, die Spe­zial­ein­heit des FBI, für die der Pro­ta­go­nist ar­bei­tet, ist real. Die hin­ter ihr ste­hen­de Or­ga­ni­sa­tion wird zu­min­dest plau­si­bel dar­ge­stellt. Auch wenn für In­si­der die Be­richt­er­stat­tung schein­bar nicht nach­voll­zieh­bar ist.

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Knochenarbeit

Knochenarbeit
Kathy Reichs, 2001

Dr. Kath­leen Reichs ar­bei­tet als fo­ren­si­sche An­thro­po­lo­gin im US-Bun­des­staat North Ca­ro­li­na und in der ka­na­di­schen Pro­vinz Que­bec. Außer­dem schreibt Ka­thy Kri­mis, in de­nen Sie ihr Al­ter Ego un­ter dem Na­men Tem­pe­ren­ce Bren­nan bei der Auf­klä­rung von Mord­fäl­len auf­tre­ten lässt. Hier und heu­te: Knochenarbeit.

Zum Hin­ter­grund: Auf dem Ge­biet der fo­ren­si­schen An­thro­po­lo­gie, al­so der wis­sen­schaft­li­chen Be­gut­ach­tung von mensch­li­chen Lei­chen­res­ten, haupt­säch­lich Ske­let­ten zum Zweck der Be­stim­mung der Iden­ti­tät und der To­des­um­stän­de, hat die Auto­rin in­ter­na­tio­na­les Re­nom­mee er­wor­ben. Sie war schon im Auf­trag der UN in Ruan­da. Sie half auch bei der Iden­ti­fi­zie­rung von Per­so­nen aus gua­te­mal­te­ki­schen Mas­sen­grä­bern. Und sie ar­bei­te­te nach dem 11. Sep­tem­ber in New York auf Ground Ze­ro. Ih­re Um­set­zung der be­ruf­li­chen Er­fah­run­gen in einer mitt­ler­wei­le fünf Ro­ma­ne um­fas­sen­den Se­rie um Tem­pe Bren­nan hat Ka­thy Reichs zu einer der be­kann­tes­ten Schrift­stel­le­rin­nen in den USA ge­macht. Sie tritt in Fern­seh­shows auf und ver­an­stal­tet re­gel­mä­ßig Ver­kaufs­tou­ren im ge­sam­ten Bun­des­ge­biet.

Knochenarbeit, im Ori­gi­nal 1999 er­schie­nen un­ter dem Ti­tel Death du Jour, ist das zwei­te Buch der Rei­he.

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