John Updike, einer der meistgelesenen amerikanischen Autoren des zwanzigsten Jahrhunderts, wurde durch seine Fortsetzungsromane über Harry „Rabbit“ Angstrom weltweit bekannt. In vier Bänden begleitet er seinen Protagonisten über vierzig Jahre hinweg durch dessen Leben, beginnend in der Jugend und abschließend mit seinem Tod. Der dritte und der vierte Band der Romanfolgen wurden jeweils mit dem Pulitzer Preis ausgezeichnet. Zehn Jahre nach Harrys Tod, schiebt Updike eine abschließende fünfte Folge mit dem Titel Rabbit eine Rückkehr nach. Darin nimmt er einige lose Enden auf, schließt den Reigen und schafft einen letztlich versöhnlichen Abschluss.
Bisher habe ich hier noch keinen der Rabbit-Romane besprochen. Daher beginne ich diese Rezension mit einem knappen Überblick zu den Bänden eins bis vier.
Vorgeschichte
In seiner Tetralogie über den typischen Jedermann Harry Angstrom, genannt Rabbit, skizzierte John Updike im Zehn-Jahres-Rhythmus ein sarkastisches Bild der amerikanischen Mittelschicht. Rabbit ist nämlich unfähig, dauerhafte Bindungen einzugehen oder wahrhaftige zwischenmenschliche Kommunikation aufrecht zu erhalten. Denn er leidet unter dem Verlust seiner Ideale und sucht den Sinn des Lebens in zielloser, konsumorientierter Sexualität.
An der Entwicklung des Protagonisten spiegeln sich die Alltagsbeobachtungen des Autors wider. Objekt seiner Reflexionen: der Verfall amerikanischer Wertvorstellungen und der christlichen Tradition.