Backflash Zufallsrezension: Jeden Sonntag eine neu & zufällig ausgewählte Buchbesprechung aus der Vergangenheit — Gute Bücher altern nicht!
Auf der Su­che nach Lese­stoff? Hier fin­dest Du Buch­be­spre­chun­gen mit An­spruch aber oh­ne Al­lü­ren. Ich schrei­be meist über bel­le­tris­ti­sche Ti­tel; über sol­che, die mir ge­fal­len oder auch mal nicht ge­fal­len ha­ben; manch­mal Main­stream, manch­mal ab­seits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de. (Per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen und ein paar Wor­te zu die­sem Pro­jekt gibt’s ganz un­ten auf die­ser Sei­te.)

Harry Potter und der Feuerkelch

Joanne K. Rowling, Harry Potter and the Goblet of Fire, 2000
Joanne K. Rowling, 2000

Ten years after: Auf den Tag ge­nau vor zehn Jah­ren be­gann in Groß­bri­tan­nien der Ver­kauf des vier­ten Har­ry-Pot­ter-Ro­mans, Harry Potter und der Feuerkelch. Be­reits am Er­schei­nungs­tag ver­kauf­te sich der Ro­man über 370.000 Mal. Auch ich hat­te mir an die­sem hei­ßen Som­mer­sams­tag kurz nach der Jahr­tau­send­wen­de in al­ler Frü­he die ak­tu­ells­te Fol­ge der row­ling­schen Zau­be­rer­ge­schich­te be­sorgt und fraß mich über das Wo­chen­en­de hin­weg durch die gut 630 Buch­sei­ten. Denn auch mich und mei­ne Kin­der hat­te der Hy­pe um Har­ry Pot­ter, sei­ne Freun­de und sei­ne Fein­de ge­packt; auf die deut­sche Über­set­zung woll­ten wir nicht war­ten. Wie wür­de es wei­ter­ge­hen nach den ver­blüf­fen­den Er­kennt­nis­sen über Har­rys Fa­mi­lien­his­to­rie im drit­ten Band?

Den ers­ten Band hat­te die Auto­rin einer Ein­füh­rung in die Welt der Zau­be­rer ge­wid­met, einer Welt, über die wir ge­wöhn­li­chen, un­ma­gi­schen „Mug­gel“ nur stau­nen konn­ten. Der zwei­te Teil ver­tief­te das The­ma der Ras­sen­theo­rie, al­so die Ein­tei­lung der Men­schen in Zau­ber­kun­di­ge und -un­kun­di­ge. Und im drit­ten Band ver­riet uns Jo­anne Row­ling so eini­ge Ge­heim­nis­se über Her­kunft und Ge­schich­te der Pot­ters und ih­ren Fa­mi­lien­kampf ge­gen den bö­sen Lord Vol­de­mort.

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Das andere Kind

Das andere Kind
Charlotte Link, 2009

Nach meinen li­te­ra­ri­schen Be­su­chen bei sehr jun­gen Auto­ren (He­ge­mann, Pao­li­ni, Ro­che) bin ich nun bei Char­lot­te Link und Das andere Kind ge­lan­det. Die Auto­rin Link ist mitt­ler­wei­le knapp fünf­zig Jah­re alt und lebt nicht im schril­len Ber­lin, son­dern im ver­gleichs­wei­se be­tu­li­chen Wies­ba­den. Ih­re Ro­ma­ne, von de­nen sie mitt­ler­wei­le mehr als zwan­zig Stück ge­schrie­ben hat, be­han­deln auch nicht Dro­gen- oder Sex­ex­zes­se von Teen­agern. Frau Link hat sich eher der Stil­rich­tung Span­nungs­ro­man in eng­li­scher Tra­di­ti­on ver­schrie­ben.

Die Auto­rin hegt of­fen­sicht­lich ein Fai­ble für die Graf­schaft York­shire im Nord­os­ten Eng­lands, die von ih­ren Be­woh­nern auch gern God’s own county ge­nannt wird. Nicht nur Links Ro­man Das an­de­re Kind spielt zu gro­ßen Tei­len in die­ser Ge­gend.

Das andere Kind – Zur Handlung

Die Ge­schich­te trägt sich in der Jetzt­zeit in York­shire zu. Im Hafen­städt­chen Scar­bo­rough wer­den eine junge Stu­den­tin und wenige Tage spä­ter eine über Acht­zig­jäh­rige ermor­det, beide auf ähn­li­che Art und Weise. Im Umfeld des Bekann­ten­krei­ses der alten Frau beginnt die Suche nach dem Täter.

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Axolotl Roadkill

Axolotl Roadkill
Helene Hegemann, 2010

Eine sieb­zehn­jäh­ri­ge Auto­rin soll­te zum Dar­ling des deut­schen Li­te­ra­tur­be­triebs ge­kürt wer­den. Ihr Ro­man­de­büt mit dem Titel Axolotl Roadkill wird als be­son­ders ge­lun­ge­nes Co­ming-Of-Age-Buch ge­lobt und in eine Rei­he mit Sa­lin­gers Fän­ger im Rog­gen ge­stellt.

He­le­ne He­ge­manns Ro­man wur­de für den Leip­zi­ger Buch­mes­se­preis no­mi­niert und galt vor­ab als aus­ge­mach­ter Ju­ry­sie­ger. Zu­min­dest bis Pla­giats­vor­wür­fe ge­gen die jun­ge Auto­rin nicht nur er­ho­ben son­dern auch be­legt wur­den.

Hege­manns Ver­lag be­sorg­te nach­träg­lich die Rech­te an den ab­ge­schrie­be­nen Text­se­quen­zen, die Auto­rin stell­te ih­re Vor­ge­hens­wei­se als neue Kunst­form auf Ba­sis von Ver­satz­stü­cken dar, und der be­stoh­le­ne Autor rea­giert ge­las­sen. War die gan­ze Auf­re­gung al­so nur ein Sturm im Was­ser­glas?

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