Komplette Liste aller Rezensionen seit 2002
Auf der Su­che nach Lese­stoff? Hier fin­dest Du Buch­be­spre­chun­gen mit An­spruch aber oh­ne Al­lü­ren. Ich schrei­be meist über bel­le­tris­ti­sche Ti­tel; über sol­che, die mir ge­fal­len oder auch mal nicht ge­fal­len ha­ben; manch­mal Main­stream, manch­mal ab­seits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de. (Per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen und ein paar Wor­te zu die­sem Pro­jekt gibt’s ganz un­ten auf die­ser Sei­te.)

Eragon 3. Die Weisheit des Feuers

Eragon 3. Die Weisheit des Feuers
Christopher Paolini, 2008

Der junge, ameri­ka­ni­sche Autor Chris­to­pher Pao­li­ni hat mit Die Weisheit des Feuers die drit­ten Fol­ge der Fan­ta­sy­se­rie um den Dra­chen­rei­ter Era­gon ver­öf­fent­licht. Ob­wohl sich mitt­ler­wei­le längst Ge­zänk um die Qua­li­tät sei­ner Ro­ma­ne er­ho­ben hat, bleibt doch zu­min­dest fest­zu­hal­ten, dass Pao­li­ni zu den schrift­stel­le­ri­schen Aus­nah­me­er­schei­nun­gen un­se­rer Zeit ge­hört. Denn den ers­ten Teil der Ro­man­se­rie, der zu­nächst noch im Selbst­ver­lag er­schien, schrieb Pao­li­ni im Al­ter von fünf­zehn Jah­ren nach sei­nem High-School-Ab­schluss. Nach­dem die Knopf Pub­li­shing Group pro­fes­sio­nel­le Her­stel­lung und Ver­trieb des Bu­ches über­nom­men hat­te, avan­cier­te Chris­to­pher Pao­li­ni be­reits im Al­ter von neun­zehn Jah­ren zum New-York-Times-Best­sel­ler­autor.

Band eins und zwei der Era­gon­se­rie er­schie­nen in den Jah­ren 2002 be­zie­hungs­wei­se 2003. Der nun vor­lie­gen­de drit­te Band wur­de 2008 ver­öf­fent­licht und war ur­sprüng­lich als Ab­schluss einer Tri­lo­gie an­ge­kün­digt wor­den. Tat­säch­lich aber hat die Ge­schich­te trotz der 864 Buch­sei­ten ihr En­de noch nicht er­reicht. Der vier­te Band ist in Ar­beit, die meist ju­gend­li­chen, männ­li­chen Le­ser sind be­geis­tert.

Die Weisheit des Feuers – Hintergrund der Geschichte

Worum geht es bei Eragon? – Im Fantasie­land Ala­gäesia wer­den die Men­schen durch den üblen Tyran­nen Galba­torix unter­jocht. Die benach­bar­ten Stämme der Elfen im Nor­den des Lan­des und der Zwerge im Süden von Ala­gäesia müs­sen befürch­ten, eben­falls von Galba­torix unter­wor­fen zu werden. Ein­ziger Hoff­nungs­schimmer ist ein Drachen­ei, das Galba­torix gestoh­len werden konnte.

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Der Katalane

Der Katalane
Noah Gordon, 2008

Den jüngsten Roman von Noah Gordon EN, Der Katalane, habe ich mir beim Auto­fah­ren vorle­sen las­sen. Es ist eine sehr ent­span­nende Ange­legen­heit, wenn man mor­gens ins Büro und abends wie­der nach Hause tuckert, neben­an auf dem Bei­fahrer­sitz Robert De Niro sitzt und mit sei­ner unver­wech­sel­baren, leicht heise­ren Stimme in aller Gelas­sen­heit die Geschich­te von Josep Álvarez, dem Sohn eines kata­lani­schen Wein­bauern aus dem neun­zehn­ten Jahr­hun­dert, erzählt. Wer könnte da schon wider­ste­hen? – Natür­lich benö­tigt man ein gerüt­telt Maß an Fanta­sie, um De Niro neben sich zu sehen und nicht nur zu hören. Denn tat­säch­lich, ich geste­he, saß da nie­mand mit mir im Auto. Und es war noch nicht ein­mal De Niros Stimme, son­dern die seines deut­schen Synchron­spre­chers, Chris­tian Brück­ner, die aus den Laut­spre­chern drang.

[Nachtrag, 2021] Der Katalane ist der achte und letzte Roman des US-Ame­ri­ka­ners. Noah Gordon verstarb im November 2021 im Alter von 95 Jahren zu Hause in Dedham, rund zwanzig Kilometer südwestlich von Boston.

Soundcheck

Aber wenn man die Augen hätte schlie­ßen können wäh­rend der Fahrt, dann wäre die Illu­sion per­fekt gewesen. Man fühlte sich bei­nahe wie Max Berco­wicz, der in Once Upon a Time in America eine Spritz­tour mit seinem Kum­pel „Noodles“ unter­nahm und sich von ihm bequas­seln ließ.

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Talk Talk

Talk Talk
T.C. Boyle, 2006

„Ein rasan­ter Thril­ler und eine Love­story.“ Mit die­ser auf dem Buch­um­schlag abge­druck­ten Kurz­kri­tik emp­fiehlt die Zeit­schrift Bri­git­te ihren Le­se­rin­nen den Ro­man Talk Talk von T.C. Boyle. Unzu­tref­fen­der je­doch kann man die Ge­schich­te um die junge Ame­ri­kane­rin Dana Hal­ter kaum zu­sam­men­fas­sen, han­delt es sich doch we­der um einen Thril­ler, noch um eine Love­story. Ledig­lich das Attri­but „rasant“ erweist sich im Laufe der Lek­türe als zutref­fend. Doch anstelle einer Schauer- oder Liebesgeschichte hat Autor Boyle einen in mehr­fa­cher Hin­sicht gesell­schafts­kriti­schen Ro­man ge­schrie­ben, der sei­nen Aus­gangs­punkt vor dem Hin­ter­grund eines neu­zeit­lichen Ver­bre­chens­szena­rios nimmt: nämlich dem Iden­ti­täts­dieb­stahl.

Das Betrugsszenario, das Boyle zum Thema seiner Romangeschichte macht ist nicht neu. Und mit der wachsenden Digitalisierung unseres Lebens wächst das Bedrohungspotenzial. Inzwischen geben fünf Prozent aller US-Ame­ri­ka­ner an, Opfer von Identitätsdiebstahl geworden zu sein.

Talk Talk – Zur Handlung

Die gehör­lose, aber reso­lute Päda­go­gin Dr. Dana Hal­ter wird anläss­lich einer Ver­kehrs­kon­trolle unter dem Vor­wurf des mehr­fa­chen Betru­ges ver­haf­tet. Es stellt sich heraus, dass sich ein Betrü­ger ihrer per­sön­li­chen Daten bemäch­tigt hat. Unter der Iden­ti­tät seines Opfers hat er bereits Unmen­gen von Wirt­schafts­delik­ten began­gen. Obwohl diese Fak­ten rasch auf­ge­deckt wer­den, ver­liert die Pro­ta­go­nis­tin nicht nur ihre Kre­dit­wür­dig­keit. Auch ihre Anstel­lung und vor allen Din­gen ihr Glau­be an Recht und Ord­nung sind dahin.

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