
Bereits vor zwei Jahren erschien die deutsche Übersetzung von Thomas Coraghessan Boyles Roman über den Vorreiter der sexuellen Revolution, über Prof. Dr. Alfred C. Kinsey, den seine Mitarbeiter an der University of Indiana schlicht Prok und der Rest der Bevölkerung von Bloomington Dr. Sex nannten. Im April 2007 erschien die Taschenbuchausgabe des Romans, über den ich nun ein paar Worte niederschreiben möchte. Wie bereits in früheren Romanen greift Boyle historische Sachverhalte auf und spinnt rund um die biografischen Aussagen eine persönliche Geschichte, die bekannte Details relativiert und in neuen Blickwinkeln erscheinen lassen.
Nach der Lektüre der Hippiesaga Drop City hatte ich bereits angekündigt, dass jener Roman zwar mein erster, aber nicht mein letzter Boyle gewesen sein sollte. Und wie bereits vor einem Jahr Drop City schlug mich nun auch Dr. Sex in seinen Bann. Die Kinsey-Geschichte erzählt T. C. Boyle aus der Sicht des fiktiven Studenten John Milk. Dieser junge Mann gehört im Roman zu den ersten Hörern des Sexualforschers und wird zu dessen erstem Projektmitarbeiter. Milk begleitet den Wissenschaftler von den Anfängen der Forschungen bis zu Kinseys Lebensende.



