Meine ganz persönlichen Lesempfehlungen
Auf der Su­che nach Lese­stoff? Hier fin­dest Du Buch­be­spre­chun­gen mit An­spruch aber oh­ne Al­lü­ren. Ich schrei­be meist über bel­le­tris­ti­sche Ti­tel; über sol­che, die mir ge­fal­len oder auch mal nicht ge­fal­len ha­ben; manch­mal Main­stream, manch­mal ab­seits der aus­ge­tre­te­nen Pfa­de. (Per­sön­li­che Emp­feh­lun­gen und ein paar Wor­te zu die­sem Pro­jekt gibt’s ganz un­ten auf die­ser Sei­te.)

Die Brandmauer

Henning Mankell, Die Brandmauer, 2001
Henning Mankell, 2001

Der ach­te Band der Ro­man­se­rie um den schwe­di­schen Kult-Kom­mis­sar trägt in der deut­schen Über­set­zung den Ti­tel Die Brandmauer. Ur­sprüng­lich hat­te Hen­ning Man­kell die­se Fol­ge als Ab­schluss sei­ner Wal­lan­der­ro­ma­ne ge­plant. Al­ler­dings reich­te er an­schlie­ßend doch noch drei wei­te­re Bän­de nach. Der deut­sche Buch­ti­tel Die Brand­mau­er wirkt übri­gens etwas ver­un­glückt, wenn man weiß, dass das schwe­di­sche Ori­gi­nal Brand­vägg lau­tet. Die­ser Be­griff wird übli­cher­wei­se nicht im Sin­ne einer ge­mau­er­ten Brand­schutz­wand son­dern viel­mehr mit „Fire­wall“ über­setzt. Aber viel­leicht war es ja Ab­sicht des Über­set­zers, die Le­ser­schaft nicht schon vor dem Auf­blät­tern der ers­ten Sei­te mit der Na­se auf das Ro­man­the­ma zu sto­ßen? Oder war da­mals in den Neun­zi­gern schlicht und ein­fach das Wort „Fire­wall“ noch nicht im Sprach­ge­brauch prä­sent?

Tat­säch­lich steckt hin­ter der Ge­schich­te ein von lan­ger Hand ge­plan­ter Com­pu­ter­an­griff auf die Fi­nanz­sys­te­me der Mensch­heit, der einen welt­wei­ten wirt­schaft­li­chen Kol­laps aus­lö­sen soll. – Da­zu schreibt Man­kell im Nach­wort auf Sei­te 575:

„Ich ver­mu­te ja, daß das, was in die­sem Buch steht, bald ge­sche­hen wird.“

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Mittsommermord

Henning Mankell, Mittsommermord, 2000
Henning Mankell, 2000

Mittsommermord ist der siebte Roman der Krimiserie um den schwedischen Kult-Kommissar Kurt Wallander. Nach der fünften Frau und der falschen Fährte ist dies die dritte Folge hintereinander, in der Wallander hinter einem Serienmörder her ist. Diesmal ist die Jagd noch schwieriger als in den beiden anderen Fällen, da die Opfer des Killers so gar nichts miteinander zu tun haben. Nur einer der Polizeiermittler in Ystad schien einem Verdächtigen nah auf den Fersen gewesen zu sein: Svedberg. Aber der wird ebenfalls zu Beginn der Geschichte ermordet.

Ja, es wird einsam um Wallander. Nach seinem ersten Ermittlungserfolg starb sein Kollege und Vertrauter Rydberg an Krebs. In Band sechs erlag der Vater des Kommissars einem Schlaganfall. Nun wird also noch der Kollege Svedberg getötet. Hinzu kommt, dass Wallanders romantische Gefährtin, Baiba Liepa aus Riga, mit der er seit dem zweiten Roman techtelmechtelte, genug von der Fernbeziehung hat und die Sache beendet.

„Ohne dass einer von ihnen es offen aussprach, wußten sie, daß ihre Beziehung zu Ende ging. Nach vier Jahren gab es keine Wege mehr, die in die Zukunft führten.“ (Seite 31)

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Die fünfte Frau

Henning Mankell, Die fünfte Frau, 1998
Henning Mankell, 1998

Der sechste von ins­ge­samt zwölf Wal­lan­der­roma­nen trägt den Ti­tel Die fünfte Frau. Die Ge­schich­te han­delt im Herbst des Jah­res 1994. Hen­ning Man­kell hat die­se Fol­ge eng an die Hand­lung des vor­an­ge­gan­ge­nen Ban­des, Die fal­sche Fähr­te, ge­knüpft: Im Som­mer ’94 hat­te Kurt Wal­lan­der die „fal­sche Fähr­te“ ver­las­sen und konn­te einen vier­fa­chen Se­rien­mord auf­klä­ren. Da­nach macht er Ur­laub mit sei­ner ro­man­ti­schen Part­ne­rin Bai­ba und fliegt im An­schluss mit sei­nem Va­ter für ein paar Ta­ge nach Rom. Di­rekt nach sei­ner Rück­kehr aus der Ewi­gen Stadt wird der Kom­mis­sar in den Stru­del einer wei­te­ren Mord­se­rie ge­zo­gen. Denn ein skru­pel­lo­ser Kil­ler be­ginnt im Sep­tem­ber ’94, schein­bar un­be­schol­te­ne Män­ner zu tö­ten. – Zwei Ro­ma­ne, die im glei­chen Jahr han­deln und die das glei­che The­ma re­flek­tie­ren: Ra­che und Selbst­jus­tiz.

Fast macht es den Ein­druck, als ha­be der Autor das Ro­man­the­ma nicht in einem Band ab­schlie­ßen kön­nen. Die fünfte Frau wirkt näm­lich nicht nur we­gen des un­mit­tel­ba­ren zeit­li­chen An­schlus­ses wie eine Ver­län­ge­rung der fal­schen Fähr­te. In vie­ler­lei Hin­sicht macht der sechs­te Wal­lan­der­ro­man auf mich den Ein­druck einer ganz be­son­ders exem­pla­ri­schen Fol­ge der Ge­schich­ten um den schwe­di­schen Kult-Po­li­zis­ten aus Ystad.

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