
Ein australischer Gewaltverbrecher flieht aus dem Hochsicherheitsgefängnis Pentridge im Großraum Melbourne und taucht in der indischen Millionenstadt Bombay¹ unter. Bei seinem Versuch, sich dort ein neues Leben aufzubauen, stößt er auf Intrigen, Hass, unerwiderte Liebe und bedingungslose Freundschaft, Drogensucht, Gewalt, Folter, Tod … und immer wieder auf die überschäumende Lebensfreude der Bewohner der asiatischen Metropole. Dieser moderne Abenteuerroman steht in Hinblick auf Spannung und packende Erzählweise etablierten historischen Vorbildern in nichts nach. Das Sahnehäubchen der verwegenen Geschichte ist die Tatsache, dass der Autor Gregory David Roberts tatsächlich ein verurteilter Schwerverbrecher ist und es sich bei Shantaram um eine mindestens teilweise autobiografische Erzählung handelt. Auch wenn Roberts dies in dem verlinkten Interview herunterspielt.
Einleitung durch den Autor:
„Ich war ein Revolutionär, der seine Ideale dem Heroin opferte, ein Philosoph, der seine Glaubwürdigkeit im Gefängnis einbüßte, ein Dichter, dem seine Seele im Hochsicherheitstrakt verloren ging. Als ich über die von zwei Wachtürmen flankierte Frontmauer aus dem Gefängnis flüchtete, wurde ich zum meistgesuchten Mann meines Landes. Das Glück floh mit mir und begleitete mich quer durch die Welt nach Indien, wo ich mich der Mafia von Bombay anschloss. Ich verdiente mein Geld als Waffenschieber, Schmuggler und Fälscher. Ich wurde auf drei Kontinenten in Ketten gelegt, verprügelt, mit Messern traktiert und ausgehungert. Ich zog in den Krieg und geriet unter feindliches Feuer. Und ich überlebte, während andere Männer neben mir starben. Die meisten von ihnen waren bessere Menschen als ich, Männer, deren Leben versehentlich zertreten wurde, fortgeworfen im falschen Augenblick – aus Hass, Liebe oder Gleichgültigkeit. Ich begrub diese Männer – zu viele von ihnen –, und in meiner Trauer verwob ich ihre Geschichte und ihr Leben mit meinem eigenen.“