Jostein Gaarder, bekannt geworden vor allen Dingen als Autor von Sofies Welt, hat eine ungewöhnliche, autobiografisch anmutende Metageschichte geschrieben: Der Geschichtenverkäufer, eine Erzählung über das Erfinden von Geschichten, über die Fantasie des Geschichtenerzählers und über die Sprachlosigkeit der modernen Autorengilde.
Die Lektüre dieses Buches verdanke ich der Neugier, die mich beim Überfliegen des Klappentextes überfiel: „Manchen Schriftstellern gehen sie aus, ihm fliegen sie unablässig zu: Geschichten. Schon in der Schule beginnt er einen schwunghaften Handel damit …“
Frappierend! Das erinnerte mich an meine eigene Vergangenheit. Also blätterte ich zum ersten Kapitel und las weiter:
„Mir raucht der Kopf. Ich gehe ständig mit neuen Ideen schwanger. Und ständig drängen neue nach. In mir brodelt es von witzigen Formulierungen, ich kann sie kaum festhalten, ehe sie von neuen Einfällen verdrängt werden. Es gelingt mir nicht, einen Gedanken vom anderen zu trennen.“
(Seite 7)