Carlos Ruiz Zafón († 2020 im Alter von 55) wurde in der katalanischen Hauptstadt Barcelona in der Spätzeit der Franco-Diktatur geboren. Zunächst Werbetexter in seiner Heimat, wanderte Ruiz mit dreißig in die USA aus. Er arbeitete in Los Angeles als Drehbuchautor und schrieb Artikel für die beiden größten spanischen Tageszeitungen, El País und La Vanguardia.
Die Reise des Elefanten
Die Reise des Elefanten ist der vorletzte Roman des portugiesischen Schriftstellers José Saramago. Die deutsche Ausgabe erschien eine Woche nach Saramagos Tod im Jahr 2010. Seine Geschichte um den Elefanten Salomon und dessen Führer, den Mahut Subhro, ist historisch belegt: Sie trug sich im sechzehnten Jahrhundert zu. Johann III. von Portugal und dessen Gemahlin Katharina von Kastilien suchten ein Hochzeitsgeschenk für den Vetter, den Erzherzog Maximilian von Österreich. Sie verfielen auf die bizarre Idee, einen Elefanten, der bis dahin unbeachtet sein Leben in einem Gehege in Belém fristete, Maximilian als Gabe zu überreichen. Der sollte das ungewöhnliche Tier nach Wien überführen, um dort seine Untertanen zu beeindrucken.
Im Nachwort seines Romans erklärt José Saramago, er habe nach einem Vortrag in Salzburg zufällig im Restaurant Der Elefant Holzschnitzereien entdeckt. Diese hätten Stationen der Reise eines Elefanten im Jahre 1551 dargestellt. Er habe das Gefühl gehabt, „dies könnte eine schöne Geschichte werden“.
Jenseits des Flusses
Jenseits des Flusses ist der fünfte Roman des Schriftstellers Caryl Phillips. In seinem Werk beschäftigt sich Philipps vorrangig mit den Themen Herkunft, Zugehörigkeit und Exklusion. In Jenseits des Flusses beleuchtet er die Hintergründe des afrikanischen Sklavenhandels in einer vierstimmigen Erzählung. Ihren Ursprung nimmt die Geschichte in einem Vorwort eines namenlosen afrikanischen Vaters, der soeben seine drei Kinder Nash, Martha und Travis an Sklavenhändler verkauft hat.
Der Autor Caryl Phillips ist selbst dunkelhäutiger Westinder, weder Jude noch Europäer oder Afrikaner. Aber er weiß wovon er spricht, wenn er Nationalismus und Rassismus als schlimmste Übel dieser Welt bezeichnet.
Phillips wurde 1958 auf der Karibikinsel St. Kitts geboren, wuchs in England auf, studierte in Oxford und lehrt heute mit gut sechzig Jahren in New Haven, USA, als Literaturprofessor an der Yale University. Er hat am eigenen Leibe erlebt, was es bedeutet, „ein farbiger Einwanderer“ zu sein.
Für seinen fünften Roman, der im Original Crossing the River heißt, hat er den Commonwealth Writers‘ Prize und den James Tate Black Memorial Prize erhalten und wurde für den Booker Prize nominiert.