
Den jüngsten Roman von Noah Gordon, Der Katalane, habe ich mir beim Autofahren vorlesen lassen. Es ist eine sehr entspannende Angelegenheit, wenn man morgens ins Büro und abends wieder nach Hause tuckert, nebenan auf dem Beifahrersitz Robert De Niro sitzt und mit seiner unverwechselbaren, leicht heiseren Stimme in aller Gelassenheit die Geschichte von Josep Álvarez, dem Sohn eines katalanischen Weinbauern aus dem neunzehnten Jahrhundert, erzählt. Wer könnte da schon widerstehen? – Natürlich benötigt man ein gerüttelt Maß an Fantasie, um De Niro neben sich zu sehen und nicht nur zu hören. Denn tatsächlich, ich gestehe, saß da niemand mit mir im Auto. Und es war noch nicht einmal De Niros Stimme, sondern die seines deutschen Synchronsprechers, Christian Brückner, die aus den Lautsprechern drang.
Soundcheck
Aber wenn man die Augen hätte schließen können während der Fahrt, dann wäre die Illusion perfekt gewesen. Man fühlte sich beinahe wie Max Bercowicz, der in Once Upon a Time in America eine Spritztour mit seinem Kumpel „Noodles“ unternahm und sich von ihm bequasseln ließ.