1934 oder Die Melancholie

Alberto Moravia, 1934 oder Die Melancholie, 1982
Alberto Moravia, 1982

Nur vier Jahre nach sei­nem di­cken Bro­cken De­si­de­ria ver­öf­fent­lich­te Al­ber­to Mo­ra­via eine sehr per­sön­li­che Ge­schich­te un­ter dem Ti­tel 1934 oder Die Melancholie. Sei­ne vor­her­ge­hen­den Ro­ma­ne han­del­ten in den Jah­ren der se­xu­el­len Re­vo­lu­tion oder da­nach. Be­reits der Ti­tel die­ses Tex­tes macht je­doch deut­lich, dass der Autor dies­mal wei­ter zu­rück in die Ver­gan­gen­heit geht. Näm­lich in die Jah­re der Hoch-Zei­ten des euro­päi­schen Fa­schis­mus in Spa­nien, Ita­lien und Deutsch­land. Fran­co, Mus­so­li­ni und Hit­ler ha­ben ih­re Macht ge­fes­tigt und ko­ope­rie­ren be­reits. Um der Ver­zweif­lung dies­er Zeit zu ent­flie­hen, be­gibt sich der jun­ge ita­lie­ni­sche Schrift­stel­ler Lu­cio nach Ca­pri. Bei die­sem Auf­ent­halt macht er die Be­kannt­schaft der deut­schen Thea­ter­schau­spie­le­rin Bea­te Mül­ler, die mit ih­rem Mann Alois, einem NSDAP-Funk­tio­när, dort Ur­laub macht. Eine höchst bi­zar­re Be­zie­hung nimmt ih­ren Lauf.

Bereits auf der Fähre von Nea­pel nach Capri wer­fen sich Lucio und Beate – ohne zuvor über­haupt Bekannt­schaft zu schlie­ßen – aus der Fer­ne sehn­süch­tige Bli­cke zu. Im blo­ßen Blick­kon­takt mit der jun­gen Frau glaubt der junge Römer, eine Lei­dens­genos­sin aus­ge­macht zu haben. Sie scheint ebenso ver­zwei­felt zu sein wie er selbst. Also mie­tet er sich in der glei­chen Pen­sion im Insel­ort Ana­capri ein wie das deut­sche Ehe­paar. Lucio hofft, dadurch eine Mög­lich­keit zur nähe­ren Kon­takt­auf­nahme mit dem unbe­kann­ten Objekt seiner pla­toni­schen Begierde machen zu kön­nen.

Der Ro­man ist in­zwi­schen vier­zig Jah­re alt, die Hand­lung spielt vor bei­nahe neun­zig Jah­ren. Doch angesichts des unübersehbaren Abdriftens europäischer Politik an den rechten Rand und nach den Er­geb­nis­sen der Par­la­ments­wah­len in Ita­lien am ver­gan­ge­nen Wo­chen­en­de Ende Sep­tem­ber 2022, ge­winnt die alte Ge­schich­te un­er­freu­li­che Ak­tua­li­tät.

1934 oder Die Melancholie – Was geschieht auf Capri?

Die tat­säch­li­chen Gescheh­nisse sind rasch erzählt. Der 27-jäh­rige Lucio ist dank einer Apa­nage sei­nes begü­ter­ten Vaters finan­ziell unab­hän­gig. Nach einem Ger­manis­tik­stu­dium in Mün­chen ver­dient er sich mit Über­set­zun­gen aus dem Deut­schen etwas dazu. Im Juni ’34 will er auf Capri sei­ner Über­tra­gung des Michael Kohl­haas von Hein­rich von Kleist ins Ita­lie­ni­sche den letz­ten Schliff geben und danach einen eige­nen Roman begin­nen, in dem er seine abgrund­tiefe Ver­zweif­lung the­mati­sie­ren möchte.

„Kann man in Ver­zweif­lung leben, ohne sich den eige­nen Tod zu wün­schen?“
(Erster Romansatz, Seite 5)

Nach­dem er aller­dings der neun­zehn­jäh­ri­gen Beate tief in die Augen geblickt hat, kommt er nicht mehr dazu, seine lite­rari­schen Absich­ten umzu­set­zen. Er ver­folgt das deut­sche Ehe­paar bei­nahe auf Schritt und Tritt, stets auf der Lauer, ein paar Worte mit Beate wech­seln zu kön­nen oder ihr wenigs­tens eine Nach­richt zuste­cken zu kön­nen. Doch die Kom­muni­ka­tion zwi­schen den bei­den jun­gen Leu­ten kon­zen­triert sich auf den Augen­kon­takt. Aller­dings auf einen sehr bered­ten, stets lei­den­den Augen­kon­takt, durch den sich Lucio „auf den ers­ten Blick“ in Beate ver­liebt, seine so offen­sicht­li­che Gefähr­tin in der Tiefe der gemein­sa­men Ver­zweif­lung.

Die Reak­tion des Ehe­manns Alois Mül­ler, der die schwei­gende Kom­muni­ka­tion zwi­schen dem Ita­lie­ner und sei­ner Frau sehr wohl wahr­nimmt, ist merk­wür­dig. Er rea­giert ober­fläch­lich ver­är­gert, dul­det aber den­noch unaus­gespro­chen die sich anbah­nende Bezie­hung. In man­chen Situa­tio­nen ermu­tigt er Lucio gar, sich sei­ner Ehe­frau zu nähern.

Schließ­lich spielt Beate ihrem ita­lie­ni­schen Galan einen Gedicht­band Kleists zu, in dem sie Text­pas­sa­gen zu des­sen Dop­pel­selbst­mord mit sei­ner Gelieb­ten, Hen­riette Vogel, mar­kiert hat. Sie fragt Lucio, ob auch er zu einem sol­chen Schritt – gemein­sam mit ihr – bereit wäre. Lucio sagt in einer unge­zügel­ten Lie­bes­anstren­gung zu, obwohl er Beate lie­ber zu einer gemein­samen Zukunft über­redet hätte.

Beate wird zu Trude

Doch zum ver­abre­de­ten Sui­zid­ter­min erscheint Beate nicht. Statt des­sen reist das Ehe­paar Mül­ler am nächs­ten Tag ab. Wenig spä­ter trifft Lucio in der Pen­sion auf ein Abzieh­bild sei­ner Beate. Es stellt sich heraus, dass Trude, die Zwil­lings­schwes­ter Bea­tes, und der bei­den Mut­ter Paula das Zim­mer des Ehe­paars Mül­ler über­nom­men haben.

Diese Trude erweist sich als extro­ver­tier­tes Gegen­teil ihrer Zwil­lings­schwes­ter. Sie erklärt Lucio, mit Beate über ihn gespro­chen zu haben, und macht nicht den gerings­ten Hehl daraus, den jungen Mann zu ihrem Lieb­haber machen zu wol­len. Im Laufe des Tech­tel­mech­tels erweist sich jedoch, dass Trude keine andere als Beate selbst ist. Doch ob nun Beate oder Trude: Lucio kann kei­ner der bei­den Ins­tan­zen der sel­ben Frau wider­ste­hen. Sein Ver­lan­gen nach der Frau wird erst aus­ge­bremst, als sich heraus­stellt, dass die ver­meint­li­che Mut­ter Paula in Wahr­heit die Geliebte und lang­jäh­rige Lebens­part­ne­rin Trude-Bea­tes ist. Nach der Radio­über­tra­gung einer Hit­ler­rede im Anschluss an die Säu­berungs­welle inner­halb der NSDAP, die unter der Bezeich­nung Nacht der lan­gen Mes­ser historisch bekannt wurde und der auch die Romanfigur Alois Mül­ler zum Opfer fiel, voll­zie­hen Paula und Trude-Beate den „Dop­pel­selbst­mord à la Kleist“. Sie schei­den gemein­sam aus dem Leben.

Dop­pel­gesich­tig bis zum Schluss hatte sie [Beate] ohne den Mann, vor dem ihr graute, weil an sei­nen Hän­den Blut klebte, nicht wei­ter­le­ben wol­len. Und Paula wollte nicht wei­ter­le­ben ohne Beate.
(Schluss­satz, Seite 288)

Doppelgesichtig?

Man könnte es auch dras­ti­scher aus­drü­cken. Diese Frau lei­det an einer schwe­ren Form einer dis­sozia­ti­ven Per­sön­lich­keits­stö­rung, sie ist eine weib­li­che Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Im zwei­ten Roman­teil kippt sie in einem fort von Beate, der „See­li­gen“, zu Trude, der „Star­ken mit dem Speer“, und wie­der zurück. Schwie­rig wird es für die Leser­schaft vor allem, weil keine der bei­den Wesens­pole der Pro­tago­nis­tin in irgend­einer Art und Weise Nägel mit Köp­fen zu machen bereit ist. Die erste Hälfte der bei­nahe 400 Roman­sei­ten schwa­dro­niert diese Beate über die Erlö­sung eines Dop­pel­selbst­mor­des. Sie weicht aber gleich­zei­tig einer Begeg­nung mit Lucio unter vier Augen aus, nur um zuletzt sang- und klang­los zu ver­schwin­den. In der zwei­ten Roman­hälfte pro­vo­ziert dann Trude ihren Lucio stän­dig mit Ankün­digun­gen des Geschlechts­ver­kehrs, ohne jedoch je den letz­ten Schritt zu machen.

Haben wir es mit einer Ge­schich­te der Möch­te­gerns, Auf­schnei­der und Ver­bal­ero­ti­ker zu tun? Denn auch Lucio bleibt die ganze Zeit über merk­wür­dig pas­siv, macht alles mit und schwankt in seinen Moment-Ansich­ten eben­falls stän­dig vom einen zum anderen.

Die russische Revolutionärin

Auch ein fast drei­ßig­sei­ti­ges Zwi­schen­spiel nach Beate und vor Trude ver­stärkt den bizar­ren Ein­druck, den die Ge­schich­te macht. Darin trifft Lucio die mehr als dop­pelt so alte Exil­rus­sin Sonja. Er landet mit ihr im Bett, wo es aller­dings auch wie­der zu nichts kommt, abge­se­hen von einem aus­führ­li­chen Ver­hör der Marke Mora­via (siehe zum Bei­spiel in Desi­de­ria). Dabei zieht Lucio die­ser Sonja ihre Lebens­ge­schich­te aus der Nase:

Als Stu­den­tin war die Frau in eine Gruppe rus­si­scher Revo­lutio­näre gera­ten – ja, auch da haben wir wie­der Desi­de­ria vor Augen. Sie wurde von einem der Män­ner geschwän­gert und stand schließ­lich vor der Wahl, ihren Lieb­haber (der sich als Dop­pel­agent erwie­sen hatte) im Auf­trag der Revo­lutio­näre zu töten. Oder alter­na­tiv selbst getö­tet zu wer­den. Die­ser Ent­schei­dung wich Sonja damals aus, indem sie aus Sankt Peters­burg ver­schwand. Sie floh ans Mit­tel­meer und stran­dete letzt­lich als wil­lige Gele­gen­heits­bei­schlä­fe­rin für Kut­scher und See­leute auf Capri.

Was hat denn diese abge­ta­kelte Rus­sin in der Trude-Beate-Ge­schich­te zu suchen? Dies wird sich die eine oder der andere Lese­r¦in durch­aus mit eini­ger Berech­ti­gung fra­gen.

1934 oder Die Melancholie – Versuch einer Interpretation

Begin­nen wir mit der Lebens­ge­schich­te des Autors: Als Anti­fa­schist erhielt er in den Drei­ßiger­jah­ren Schreib­ver­bot und ver­lor seine Arbeit als Jour­na­list. Im Exil auf Capri begann er jedoch wie­der zu schrei­ben. Es ist also mehr als nur wahr­schein­lich, dass die­ser Lucio, der auch noch genau das glei­che Alter hat wie Mora­via, ein Alter Ego des Autors ist. Ver­mut­lich war Alberto damals genauso ver­zwei­felt wie sein Lucio – wegen sei­ner per­sön­li­chen, aber auch wegen der poli­ti­schen Lage in Europa.

Ich litt unter einem Angst­zu­stand: Weder für die nahe noch für die ferne Zukunft schien sich mir irgend­eine Hoff­nung zu bie­ten; ich spielte häu­fig mit dem Gedan­ken, als Lösung, als logi­schen, unver­meid­li­chen Aus­weg aus die­ser Hoff­nungs­losig­keit, den Selbst­mord zu wäh­len, der mich von mei­ner Angst befreien würde.
(Seite 22)

Wer spricht da? Lucio oder Alberto? Sehr wahr­schein­lich beide. Jeden­falls lässt der Autor sein Alter Ego all diese wun­der­li­chen Begeg­nun­gen der Roman­hand­lung durch­le­ben. Durch Lucios Blick sehen Alberto und seine Leser­schaft dem Tanz der gespal­te­nen Per­sön­lich­kei­ten zu. Wir ver­su­chen zu begrei­fen, was sich da vor uns abspielt.

Die Macht des Faschismus

Trude-Beate und Paula sind les­bi­sche Schau­spie­lerin­nen. In den Jah­ren zwi­schen den zwei Welt­krie­gen müs­sen die bei­den zu den Unkon­ven­tio­nel­len, Unan­gepass­ten gehört und mit der tota­litä­ren Unduld­sam­keit des Faschis­mus Pro­bleme gehabt haben. Wen wun­dert es, dass Trude-Beate dabei zer­bricht und ihr sen­si­bel-melan­cho­li­scher Anteil in pure Ver­zweif­lung umschlägt?

Ich ver­stehe die Per­sön­lich­keits­spal­tung so, dass die junge Frau irgend­wann begrif­fen haben muss, sie würde den Natio­nal­sozia­lis­mus nur heil über­ste­hen, indem sie mit dem Teu­fel zu tan­zen lernte. Indem sie einen Nazi­funk­tio­när hei­ra­tete, den sie zwar einer­seits hasste. Aber der ande­rer­seits seine Schutz­funk­tion gegen Hit­lers Scher­gen her­vor­ra­gend erfüllte; und darü­ber hin­aus den Vor­teil hatte, der schwä­chere Part­ner der Bezie­hung zu sein. Und natür­lich indem sie nach außen die über­zeugte Natio­nal­sozia­lis­tin spielte: die Trude mit dem Speer eben.

Als dann der Schutz­schild Alois zer­bro­chen ist, bleibt Trude-Beate tat­säch­lich nur mehr die Flucht in den Sui­zid. Selbst­ver­ständ­lich aber nicht mit dem Beob­ach­ter Lucio son­dern mit ihrer Herz­dame Paula.

Mit der Ver­hal­tens­beschrei­bung der zer­ris­se­nen jun­gen Frau gelingt dem Autor eine detail­lierte Stu­die des­sen, was die Grau­sam­keit des Faschis­mus aus sen­sib­len Men­schen machen kann. Und mit sei­nem Lucio stellt er der deut­schen Seele einen medi­ter­ra­nen Lei­dens­genos­sen ent­ge­gen. Der lei­det viel­leicht nicht weni­ger an sei­ner Ver­zweif­lung, arran­giert sich jedoch mit ihr.

Ich glaube, das heißt, ich bin davon über­zeugt und habe die abso­lute Gewiß­heit, daß die Ver­zweif­lung der Nor­mal­zu­stand des Men­schen sein sollte. Genauso natür­lich wie die Luft, die wir atmen. […] Wir leben in einer ver­zwei­fel­ten Welt: Wir müs­sen uns daher ihren Geset­zen beu­gen.
(Seite 218)

Das Revolutionsintermezzo

Wie die ehe­ma­lige rus­si­sche Revo­lutio­nä­rin in das Gesamt­bild passt, ist wirk­lich schwer zu sagen. Tat­sache ist, dass Mora­via mit die­ser Sonja wie schon gesagt ein Bild wie­der­auf­nimmt, das er wenige Jahre zuvor mit sei­ner Desi­de­ria bereits skiz­ziert hatte.

Beide, Desi­de­ria wie Sonja, sind als Frauen eher gedul­dete Rand­figu­ren revo­lutio­nä­rer Zel­len. Um dazu­zuge­hö­ren, las­sen sie sich auf Geschlechts­ver­kehr mit Anfüh­rern der Revo­lu­tion ein. Doch beide wer­den sie ent­täuscht. Desi­de­ria erschießt den Mann, der für ihre Nie­der­lage ver­ant­wort­lich ist. Sonja hin­ge­gen ver­mei­det dies. Dafür zahlt sie den Preis, ein­sam alt zu wer­den und in der Bedeu­tungs­losig­keit zu ver­sin­ken.

Ich könnte mir vor­stel­len, dass Mora­via mit der Gegen­über­stel­lung von Desi­de­ria und Sonja ein Plä­do­yer dafür anstimmt, dass ein Ende mit Schre­cken dem Schre­cken ohne Ende vor­zuzie­hen ist. Damit zeigt er womög­lich sein Ein­ver­ständ­nis mit dem Dop­pel­selbst­mord der bei­den deut­schen Frauen.

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Diese Buch­bespre­chung ist Teil mei­ner Retro­spek­tive im Som­mer 2022. Wem sie gefal­len hat, wird viel­leicht auch meine ande­ren Rezen­sio­nen zu Alberto Mora­vias Roma­nen lesen wol­len.

1934 oder Die Melancholie – Fazit:

1934 oder Die Melancholie gehört aus mei­ner Sicht zu den schwie­rigs­ten Roma­nen Alberto Mora­vias. Die Hand­lung allein ist gro­tesk und trägt alb­traum­hafte Züge. Ohne Kennt­nis von Mora­vias eige­ner Ver­gan­gen­heit und ohne andere sei­ner Romane zu ken­nen, ist der Zugang zu die­sem Text schwie­rig.

Im Klap­pen­text heißt es voll­mun­dig: „Mit die­sem fast gleich­nis­haf­ten Roman zeigt der große Mora­list Mora­via am Bei­spiel der Figur Beate/Trude die bei­den wider­sprüch­li­chen Kom­ponen­ten des deut­schen Wesens: roman­tisch und sen­si­bel auf der einen, bor­niert und auto­ri­tär auf der ande­ren Seite.“ Die­sem Urteil mag ich mich nur bedingt anschlie­ßen. Doch der aktu­elle Wahl­er­folg der rechts­popu­lis­ti­schen Par­tei Fra­tel­li d’Ita­lia mit ih­rer Galions­fi­gur Gior­gia Meloni beein­flusst meine Bewer­tung. 1934 oder Die Melancholie bekommt nach mei­nem Bewer­tungs­sys­tem des­halb gute drei von fünf mög­li­chen Sternen.

Alberto Moravia: 1934 oder Die Melancholie
List Verlag, 1982

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