Claudia Magerl (61) wurde in Mannheim geboren. Im Alter von sechs Jahren zog sie mit ihren Eltern und ihrem Bruder nach Südamerika – zuerst nach Montevideo (Uruguay), später nach Quito (Ecuador), wo ihr Vater als Lehrer tätig war. An der Jesuitenuniversität in Quito studierte sie ab 1982 vier Semester spanische Literatur- und Sprachwissenschaften. Nach ihrer Rückkehr nach Deutschland begann sie zunächst ein Studium der Romanistik, Ägyptologie und Geografie an der Universität Heidelberg. Dann wechselte sie an die FH Heilbronn und schloss dort 1990 ein Studium der Touristik-Betriebswirtschaft ab.
Vier Jahre arbeitete sie in der Tourismusbranche, doch 1994 zog es sie doch wieder ins literarische Fach. Seitdem ist sie als Journalistin und Redakteurin für diverse Medien, seit 2009 auch als Schriftstellerin tätig.
Im Jahr 2013 verlegte Claudia Magerl ihren Wohnsitz in die Südschweiz. Sie hat einen erwachsenen Sohn und lebt mit ihrem Ehemann am nordöstlichen Seeufer des Lago Maggiore – für sie der perfekte Ort, um zu schreiben, ihr Interesse an der römischen Geschichte weiter zu vertiefen und ihren Hobbys zu frönen, darunter Reenactment und altrömische Küche.
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Schon im Jahr 2009 hatte Claudia Magerl ihren ersten historischen Roman über die claudisch-julische Kaiserzeit veröffentlicht. Weitere drei Romane über die Zeit der ersten römischen Kaiser folgten. Anno 2020 erschien der bebilderte Roman Das Schwert von Vindonissa, eine Gemeinschaftsarbeit mit dem Schweizer Verein für historische Darstellung „Legio XI“.
Historienromane:
1. – Bruderschwur (2009)

Gaius Julius Caesar wird am 15. März 44 v.Chr. im römischen Senat ermordet. Ein erbitterter Kampf um die Macht unter seinen drei potenziellen Nachfolgern entbrennt. Allianzen werden geschlossen, zerbrechen, Ränke werden geschmiedet und schließlich gelingt es Caesars Ziehsohn Octavius, sich als alleiniger Nachfolger zu positionieren. Stets an seiner Seite: sein Freund Marcus Vipsanius Agrippa. Dank seiner Hilfe steigt Octavian zum ersten römischen Kaiser auf, zu Augustus, dem Erhabenen.
(Zeitrahmen des Romans: 64 v.Chr. bis 31 v.Chr.)
2. – Feuertod (2010)
Der zweite Teil der Geschichte um Marcus Vipsanius Agrippa lässt die Leserschaft spüren, was es heißt, einem römischen Kaiser ohne Einschränkungen zu dienen. Wo auch immer Agrippa eine Aufgabe übernimmt, militärisch, kulturell oder architektonisch, ist er unermüdlich bedacht, im Sinne des Augustus zu handeln. Doch Agrippas Privatleben leidet unter den Pflichten, die ihm der Caesar auferlegt. Schliesslich verlangt dieser gar, sich zwischen seiner Loyalität zu Rom und seiner Liebe zu entscheiden.
(Zeitrahmen des Romans: 31 v.Chr. bis 12 v.Chr.)
3. – Caesarenblut (2015)

Nach dem Tod des Augustus haben die Caesaren Tiberius und Caligula die oberste Machtposition Roms inne. Dem Tiberius dient – wie zuvor Agrippa dem Augustus – der Gardepräfekt Lucius Aelius Seianus. Im Gefolge des Seianus steigt auch sein Tribun Gaius Cassius Chaerea bis in den kaiserlichen Dunstkreis auf. Doch Tiberius dankt dem Seianus seine Treue nicht und lässt ihn grausam hinrichten. Mit dem Tod seines Präfekten brechen für Chaerea dunkle Zeiten an. Wider Erwarten verschlimmert sich die Lage unter dem nächsten Caesar, Caligula, noch. Eines Tages steht Chaerea vor der Frage, ob er seinem Kaisereid treu bleiben muss – oder den Herrscher töten soll.
(Zeitrahmen des Romans: 7 v.Chr. bis 41 n.Chr.)
4. – Der Tempel des Castor (2019)

Noch unter der Regentschaft des Claudius, Caligulas Nachfolger als Caesar, machen wir die Bekanntschaft von Marcus Salvius Otho und dessen bestem Freund, dem jungen Lucius Domitius Ahenobarbus, Stiefsohn des Claudius. Der Caesar adoptiert Lucius, der von da an Nero Claudius Caesar Drusus Germanicus hieß. Doch als Nero seinen Adoptivvater Claudius im Jahr 54 ablöst, müssen wir erkennen, dass selbst die engste Freundschaft sterben kann, wenn Machtkalkül, Überheblichkeit und eine schöne Frau zwischen zwei Männer treten.
(Zeitrahmen des Romans: 42 n.Chr. bis 59 n.Chr.)
5. – Das Schwert von Vindonissa (2020)

Im helvetischen Militärlager Vindonissa wird der junge Legionär Honestus zur Zielscheibe seines Vorgesetzten, des Centurio Livius Arietinus – denn beide kämpfen um die Liebe der gleichen Frau. Die Lage spitzt sich zu, als ein verloren geglaubtes Schwert wieder auftaucht, dessen Geheimnis Arietinus unter allen Umständen verheimlichen will. Dann kommt es auch noch zum Kampf mit dem germanischen Volk der Chatten, bei dem der Hass zwischen Honestus und Arietinus eskaliert.
(Zeitrahmen: 70 n.Chr. bis 118 n.Chr.)
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Die historischen Hintergründe ihrer Romanfiguren recherchiert die Autorin mit größter Akribie. Dem geschichtlich belegten Grundgerüst stellt sie dann spannende persönliche Geschichten sowie lehrreiche Ergänzungen über Alltag und Leben der römischen Gesellschaft zur Seite.
„Zweifellos ist es hoch anzurechnender Verdienst der Autorin, dem Leser eine gelungene Mischung aus Geschichte (im Sinne von Historie) einerseits und Geschichte (im Sinne von Erzählung) andererseits zu kredenzen.“
(Aus der Buchbesprechung Der Tempel des Castor)